Suchaktion an der Marina Mücheln Mit Video: Saalekreis beendet Suche nach vermeintlicher Raubkatze am Geiseltalsee
Nein, es ist noch kein Sommerloch: Der Saalekreis lässt am Montagabend mit einer Aktion nach einer Raubkatze am Geiseltalsee fahnden. Am Dienstagabend dann Entwarnung: Nachdem Bilder eines zweiten Videos ausgewertet wurden, bestehe keine Gefahr.

Braunsbedra/MZ. - Das vermeintliche Raubtier am Geiseltalsee bei Braunsbedra im Süden von Sachsen-Anhalt könnte nach Angaben des Landratsamtes kleiner als bisher vermutet sein. Es gebe inzwischen ein zweites Video mit einer Sichtung, teilte die Behörde am Abend mit.
«Wir gehen davon aus, dass es sich um dasselbe Tier handelt.» Aus der Perspektive des neuen Videos sei das zu sehende Tier kleiner als zunächst vermutet und durch Experten bisher eingeschätzt wurde.
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Die vorliegenden Bilder werden den Angaben nach nun in Rücksprache mit Experten durch den Landkreis geprüft. Bis neue Erkenntnisse vorliegen würden, blieben die Bereitschaften erhalten. Über die Warn-App Nina wurde am Abend Entwarnung gegeben.
Video: Großkatze am Geiseltalsee in Sachsen-Anhalt gesichtet
(Video: Saalekreis)Hinweis: Sollte das Video nicht angezeigt werden, laden Sie bitte Ihren Browser neu.
Die großangelegte Suche mit Drohnen, Wärmebildkamera und sogar einem Hubschrauber wurde am Dienstagabend nach Informationen eines dpa-Fotografen vor Ort ergebnislos eingestellt. Nach dem neuen Kenntnisstand werde die Suche zurückgefahren, hieß es aus dem Landratsamt.
Raubtier-Alarm am Geiseltalsee beendet
„Es ist kein Fake“, betonte Sabine Faulstich, Ordnungsdezernentin des Saalekreises in Sachsen-Anhalt, noch am Montagabend. Der Saalekreis setzte daraufhin Abend über die Notfall-App Nina die ungewöhnliche Warnmeldung ab: Eine Raubkatze sei am Geiseltalsee gesichtet worden. Am See und in den angrenzenden Kommunen sei Vorsicht geboten.
Was nach einer Sommerlochmeldung klingt, nahmen die Behörden ernst. Am Montagabend starteten sie eine Suchaktion rund um die Marina Braunsbedra. Vor Ort waren Kräfte des Veterinäramtes des Saalekreises sowie der Polizei im Einsatz. Unterstützung erhielten sie dabei aus der Luft. Ein Polizeihubschrauber kreiste ab etwa 20.30 Uhr über dem Areal.
Der Einsatzleiter der Polizei, erklärte gegenüber der MZ, dass derweil verifiziert wird, ob an der Sichtung etwas dran ist und weitere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müssen. Die Polizei war seit Montagnachmittag im Einsatz.

Der Kreis schien derweil sicher, dass sich die Raubkatze am Ende nicht nur als Ente erweist. Wie Faulstich erklärte, habe eine glaubhafte Quelle am Freitag in der Nähe der Marina eine Großkatze gesehen.
Es gebe auch ein Video von dem Tier. Das habe man Experten vorgelegt: „Sie haben bestätigt, dass es sich um eine Großkatze handelt.“ Unklar sei aber, was genau. Möglich sei etwa ein Puma.
Video zeigt die Raubkatze - ist das Tier noch in Sachsen-Anhalt unterwegs?
Das war auch die Vermutung zweier Frauen, die auf dem Video, das der MZ mittlerweile vorliegt, zu hören sind. Zu sehen ist ein in der Tat nach einer Großkatze aussehendes Tier am Ende einer gemähten Wiese, das unter strahlend blauem Himmel aufsteht und sich in entspanntem Tempo in Richtung einer Buschreihe bewegt. „Das ist ein Riesenvieh“ kommentiert eine der Frauen.
Das Video und der Hinweis auf die Sichtung haben den Kreis laut Faulstich erst am Montag erreicht. Deshalb haben man auch jetzt erst handeln können, erklärte die Dezernentin. Man habe überlegt, wie man vorgeht und sich schließlich für die Warnmeldung entschieden.
„Es sind seit Freitag zwar drei Tage vergangen, aber Experten meinten, wenn das Tier vollgefressen ist, könne es erstmal drei, vier Tage ruhen, bevor es weiterzieht.“ Faulstich schloss aber auch nicht aus, dass es längst über alle Berge ist.
Das raten Behörden bei Sichtung der Großkatze
Dem Saalekreis lagen am Montag keine Informationen vor, das jemand eine Großkatze vermisst. Am Dienstag sollten noch mal systematisch alle privaten Halter und Tierparks im größeren Umkreis angefragt werden.
2021 hatte es schon einmal eine Warnmeldung wegen einer freilaufende Großkatze in der Region gegeben. Damals ging es aber um eine Leopardin aus einer privaten Haltung bei Nebra.
Damals wie heute lautete der Hinweis der Behörden, Sichtungen unter der 112 zu melden, sich keinesfalls dem Tier zu nähern sowie Aufenthalte auf Wiesen und in Wäldern zu vermeiden.
Nichtsdestotrotz fanden sich am Montagabend zahlreiche Schaulustige an der Marina ein, die eifrig diskutierten, welches die Wiese im Video sein könnte.